Bist du unsicher, wie du dich für die richtige Marketing-Software entscheidest? Wir zeigen auf, welche Tools du für deinen Marketing-Stack brauchst, was du von ihnen erwarten kannst und wie du die richtigen Tools auswählst.
Für erfolgreiches Marketing braucht man mehr als auffällige Visitenkarten und ein „Wir haben geöffnet!“-Schild im Schaufenster. In Zeiten des digitalen Marketings hängt der Erfolg der Marketingstrategie eines Unternehmens direkt vom eingesetzten Marketing-Stack ab.
Was ist ein Marketing-Stack?
Der Marketing-Stack oder Martech-Stack (Marketing-Tech-Stack) ist die Kombination verschiedener Softwarelösungen, die Marketer zum Planen, Durchführen, Verfolgen und Optimieren ihrer Kampagnen und Maßnahmen nutzen. Dabei handelt es sich nicht um eine chaotische Sammlung von Tools, die unabhängig voneinander agieren, ganz im Gegenteil: Die Tools greifen ineinander und ermöglichen einen reibungslosen Prozessablauf.
Die meisten Martech-Tools lassen sich so ineinander integrieren, dass Daten nach Bedarf zwischen den Tools übertragen werden können. So könnten Marketingprozesse optimiert, die Kommunikation zwischen Stakeholdern gefördert und Möglichkeiten für Innovation und Automatisierung aufgezeigt werden.
Ein strategisch zusammengestellter Marketing-Stack ist eine solide Grundlage zum Organisieren und Nachverfolgen all deiner Marketingkampagnen. Die verschiedenen miteinander verknüpften Tools helfen, Brücken zwischen verschiedenen Abteilungen zu bauen und ein einheitliches Kundenerlebnis zu schaffen.
Wo sollen kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) also mit dem Aufbau ihres Marketing-Stacks beginnen? Wie findest du als Geschäftsinhaber*in oder Marketingprofi heraus, welche Lösungen du priorisieren solltest und welche sich eher für große Marketingunternehmen eignen?
In diesem Artikel zeigen wir auf, welche Tools du brauchst, was du von ihnen erwarten kannst und wie du die richtigen Tools auswählst.
Die Marketingprozesse deines Unternehmens analysieren
Bevor du dich auf Marketing-Buzzwords wie Automatisierung, Analytik oder Engagement stürzt, solltest du einmal genau analysieren, wie deine Marketingprozesse aktuell eigentlich funktionieren. Nur so kannst du herausfinden, welche Probleme die Tools lösen und welche Anforderungen sie erfüllen sollen, welche Art von Tools dir hilft, wie die verschiedenen Tools zusammenarbeiten sollen und welche Rolle der Faktor Mensch spielt (denn bei alledem wird der Mensch nicht ersetzt!).
Probier mit deinem Team die folgende Übung:
Versammelt euch in einem Raum und zeichnet euren Marketing-Workflow auf. Egal ob das Erstellen von E-Mail-Kampagnen oder eine neue Strategie zur Lead-Generierung: Schreibt jeden Schritt auf einen Post-It-Zettel und klebt alle Zettel in der Reihenfolge eurer Prozesse auf eine Wand oder einen Tisch.
So erkennt ihr mögliche Engpässe oder Lücken und fehlende Verbindungen sowie Stellen, an denen der Prozess verlangsamt wird. Möglicherweise stapeln sich die Zettel an Stellen, an denen Aufgaben optimiert werden müssten.
All diese Anhäufungen, Engpässe und Verlangsamungen sind geschäftliche Herausforderungen, denen du begegnen musst. Such also nach Tools, die diese Aktivitäten angehen und entweder komplett automatisieren oder einen optimierteren Prozessablauf ermöglichen.
Diese 3 Bereiche sind der Kern eines starken Marketing-Stacks
Ob Content Marketing, E-Mail-Marketing, Social Media Management, Web-Analysen oder Umfragesoftware: Es gibt Dutzende verschiedener Tools, die in die Kategorie der Marketingsoftware fallen. KMU sollten sich aber nicht zu schnell von wohlklingenden Tool-Bezeichnungen verleiten lassen, sondern sich zunächst auf die drei Kernbereiche konzentrieren: Engagement, Betrieb und Analysen.
1. Engagement
Softwaretools aus der Kategorie Engagement sind laut Gartner die Technologien, auf denen die Touchpoints basieren, mit denen du deine Kunden/Interessenten erreichst. Häufig handelt es sich um kanalspezifische Systeme, die ausgehende Marketingbotschaften senden und die Ergebnisse dokumentieren (vollständiger Artikel für Gartner-Kund*innen verfügbar).
Zwei beliebte Arten von Engagement-Software, mit denen du effektive, zielgerichtete Marketing-Kampagnen erstellen kannst, sind E-Mail-Marketing-Software und Social-Media-Marketing-Software.
Was ist eine E-Mail-Marketing-Software?
E-Mail-Marketing-Software automatisiert die E-Mail-Kommunikation zwischen einem Unternehmen und seinen Interessent*innen und Kund*innen. Zu den Funktionen gehören der Massen-E-Mail-Versand, Kontaktdatenbanken, Abonnementverwaltung und Drag-and-Drop-E-Mail-Vorlagen.
Außerdem hilft die Software, die Effektivität des E-Mail-Marketings zu überwachen und mit handlungsrelevanten Einblicken in die Performance aktueller und vergangener Kampagnen die Effizienz zu steigern.
E-Mail-Marketing-Tools helfen mit Aufgaben wie den folgenden:
- E-Mail-Vorlagen verwalten
- Kunden-Newsletter erstellen
- Umfrage-E-Mails versenden
- Werbekampagnen durchführen
Wann lohnt sich E-Mail-Marketing-Software? Dein Unternehmen sollte über E-Mail-Marketing-Software nachdenken, wenn dein Team nach einer Möglichkeit sucht, auf effektive Weise E-Mails an potenzielle und bestehende Kund*innen zu senden und den Erfolg der Interaktionen an einem zentralen Ort zu verfolgen.
Was ist Social-Media-Marketing-Software?
Mit Social-Media-Marketing-Software können Marketingteams das Markenimage und die Kundenbindung stärken und dabei alle Social-Media-Aktivitäten und Outreach-Maßnahmen in einer Plattform bündeln. Üblicherweise bietet die Software Funktionen wie automatisierte Veröffentlichung, Content Management und Kunden-Targeting.
Social-Media-Tools helfen Marketing-Teams mit Aufgaben wie den folgenden:
- Planung und Nachverfolgung von Beiträgen
- Konversionstracking
- Management mehrerer Konten
Wann lohnt sich Social-Media-Marketing-Software? Dein Unternehmen sollte über Social-Media-Software für seinen Marketing-Stack nachdenken, wenn du eine Social-Media-Präsenz aufbauen und darüber die Beziehungen zu bestehenden Kunden pflegen willst.
2. Marketingmaßnahmen
Laut Gartner bieten Tools aus der Kategorie Marketingmaßnahmen (Operations) einen zentralen Ort zum Speichern und Verwalten deiner Marketinginhalte und helfen dir, deine Kampagnen auf Kurs zu halten. In diesen Tools kannst du alle Marketing-Ressourcen erfassen oder wiederkehrende Aufgaben und Prozesse automatisieren (vollständiger Artikel für Gartner-Kund*innen verfügbar).
Wir wollen uns zwei der häufigsten Betriebstools für den Marketing-Stack anschauen: Marketing-Automatisierungstools und Content Management-Software.
Was ist Marketing-Automatisierungssoftware?
Marketing-Automatisierungssoftware hilft Unternehmen, Marketingprozesse und Marketingkampagnen über mehrere Kanäle wie E-Mail, Social Media und SMS hinweg zu optimieren. Außerdem ermöglicht sie die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben wie dem durch Trigger ausgelösten Senden von E-Mails oder der Erfassung von Kundendaten.
Zu den Funktionen gehören üblicherweise ROI-Tracking, Lead-Management, Drip-Kampagnen, Lead Nurturing, Lead-Segmentierung und Channel-Management.
Marketing-Automatisierungstools helfen Marketing-Teams mit Aufgaben wie den folgenden:
- Drip Kampagnen erstellen und starten
- Lead-Scoring
- A/B-Tests und Analysen
Wann lohnt sich Marketing-Automatisierungssoftware? Du solltest über die Investition in Marketing-Automatisierungssoftware nachdenken, wenn du deine Marketing-Abläufe optimieren und mit neuen Marketing-Technologien aus jeder Kundeninteraktion das Meiste herausholen möchtest.
Was ist Content-Management-Software?
Content-Management-Software hilft Unternehmen bei der Verwaltung digitaler Inhalte und Ressourcen auf ihren Websites. Sie bietet ein kategorisiertes Repository von Inhalten und ermöglicht das Erstellen, Bearbeiten, Speichern und Löschen aller Arten digitaler Ressourcen wie Dokumente, Bilder und Videos.
Content-Management-Tools helfen mit Aufgaben wie den folgenden:
- Vorlagen für Inhalte anpassen
- Ressourcen nachverfolgen und indizieren
- SEO-Management von Ressourcen
Wann lohnt sich Content-Management-Software? Content-Management-Software lohnt sich, wenn du über eine große Sammlung an Inhalten und Marketingmaterialien verfügst oder diese Investition planst.
3. Analysen und Einblicke
Hier geht es um Software, die nützliche Daten erfasst und wertvolle Erkenntnisse liefert, mit denen Strategien und Taktiken zum Erreichen von Geschäftszielen entwickelt werden können (vollständiger Artikel für Gartner-Kund*innen verfügbar).
Außerdem erhältst du wichtige Informationen dazu, wie Kund*innen mit deinen Marketingkampagnen interagieren, sodass du deine Maßnahmen auf Grundlage von echtem Kundenfeedback optimieren kannst.
Was ist Umfragesoftware?
Umfragesoftware ermöglicht das Entwerfen, Durchführen, Planen und Veröffentlichen von Online-Umfragen, Abstimmungen und Fragebögen, um Marktforschung zu betreiben, die Kundenzufriedenheit zu messen, Mitarbeiterfeedback zu sammeln und mehr. Sie bietet zahlreiche Formate zum Erfassen von Nutzerfeedback wie Optionsfelder, Kontrollkästchen, Dropdown-Menüs und freie Textfelder.
Umfragetools helfen mit Aufgaben wie den folgenden:
- Sentimentanalysen
- Einholen von Kundenfeedback
- Follow-up nach Veranstaltungen
Wann lohnt sich Umfragesoftware? Die Investition in Umfragesoftware ist sinnvoll, wenn du zu aktuellen Entwicklungen und Marketingaktivitäten oder auf regelmäßiger Basis Kundenfeedback einholen möchtest.
Was ist Customer-Experience-Software?
Mit Customer-Experience-Software können Teams Interaktionen mit bestehenden und potenziellen Kund*innen verwalten, Sentimentanalysen durchführen und mehr. So können Marketer jeden wichtigen Moment der Customer Journey nachverfolgen und verbessern und im richtigen Augenblick reagieren sowie Kundenfeedback in Echtzeit in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Customer-Experience-Tools helfen mit Aufgaben wie den folgenden:
- Multichannel-Datenerfassung
- Datenerfassung zur Entwicklung besserer Targeting-Strategien
- Prädiktive Analysen
Wann lohnt sich Customer-Experience-Software? Customer-Experience-Software lohnt sich, wenn dein Unternehmen aktiv überwachen will, wie Kund*innen mit deiner Website, E-Mails, Marketingaktivitäten und anderen digitalen Touchpoints interagieren.
Wie arbeiten die verschiedenen Tools im Marketing-Stack zusammen?
Ein wichtiger Punkt bei alledem ist: Marketing-Tools, die nur getrennt voneinander arbeiten, nützen deinem Unternehmen nicht viel. Daten und Ressourcen müssen in verschiedener Form zwischen den Tools hin- und herfließen.
Die über eine E-Mail-Marketing-Software gewonnenen Erkenntnisse sollten beispielsweise für eine bessere Lead-Segmentierung und -Qualifizierung an ein Marketing-Automatisierungstool weitergeleitet werden. Auch Inhalte aus deiner Content-Management-Software können von Tools für Social-Media-Marketing, Umfragen, E-Mail-Marketing und Customer Experience verwendet werden.
Damit dein Marketing-Stack den gewünschten Erfolg bringt, solltest du sicherstellen, dass die ausgewählten Tools miteinander kommunizieren können. Dies geht über einfache Integrationen hinaus und erfordert ein gründliches Verständnis davon, wie sich die jeweiligen Tools in den Marketing-Workflow einfügen.
Am besten erstellst du ein Flussdiagramm, in dem du darstellst, wie die Abläufe in deinem Unternehmen funktionieren und welche Daten von einem Tool zum anderen übergehen.
Nachfolgend siehst du, wie ein solches Workflow-Diagramm aussehen könnte. Die verschiedenen Marketing-Tools arbeiten zusammen und bilden ein Netzwerk aus Marketingprozessen und -aktivitäten.
Wichtige Faktoren bei der Auswahl von Marketingsoftware
Angesichts der vielen verschiedenen Tools auf dem Markt ist es wichtig, sich zu überlegen, wie man bei der Auswahl am besten vorgeht. Wir haben einige Fragen aufgelistet, die dir eine gute Grundlage bieten.
- Wie weit hat sich die Technologie entwickelt?
Wie in jedem anderen Bereich werden auch im Marketing immer neue technologische Entwicklungen übernommen. Blockchains für Werbung, Over-the-Top-TV-Werbung und visuelle Suchen sind nur einige Beispiele für Technologien, die in den letzten Jahren wachsendes Interesse geweckt haben. Als kleines oder mittelgroßes Unternehmen verfügst du allerdings üblicherweise nur über ein begrenztes Budget für solche Investitionen. Konzentriere dich also auf die Technologien, die bereits etabliert oder besonders vielversprechend sind und einen sofort messbaren Mehrwert für dein Unternehmen bieten.
- Wie wichtig sind Integrationen?
Erst durch Integrationsmöglichkeiten können deine Tools miteinander interagieren, sie sind also unverzichtbar für einen durchdachten Marketing-Stack. Die meisten Tools bieten integrierte Integrationen (d. H. direkte Verbindungen zwischen zwei oder mehr Anwendungen) oder Integrationen über Drittanbieter-Tools wie
, oder Automate.io.Wenn die von dir gewählten Tools nicht direkt integriert werden können, stelle mindestens sicher, dass die Daten von einem zum anderen Tool übertragen werden können. Achte beispielsweise darauf, dass dein Umfragetool den Download von Daten per Excel- oder CSV-Datei ermöglicht, sodass du sie in dein Marketing-Automatisierungstool einpflegen kannst. Allerdings sollte das nur deine letzte Option sein: Integrationen sind immer ein großer Vorteil gegenüber der manuellen Datenübertragung.
- Benötige ich branchenspezifische Software?
Die kurze Antwort ist: Wahrscheinlich nicht. Die meisten Marketing-Tools wurden für bestimmte Funktionen und nicht für bestimmte Branchen entwickelt. Unabhängig von der Branche sollte beispielsweise jedes standardmäßige Social-Media-Management-Tool geeignet sein, wenn du deine sozialen Profile überwachen möchtest. Wenn du auch nach Tools für Projektmanagement, Buchführung oder Business Intelligence für deinen Marketing-Stack suchst, könnte es sich jedoch lohnen, auch branchenspezifische Lösungen zu erkunden.
- Was denken andere aus der Branche?
Lies Rezensionen von anderen Nutzer*innen aus der Branche, um nicht nur Zeit bei der Recherche zu sparen, sondern auch zu vermeiden, Fehler zu wiederholen, die andere bereits gemacht haben. Plane etwas Zeit ein, um dich auf unabhängigen Plattformen wie unserer zu informieren. Du kannst auch noch einen Schritt weitergehen und den Kontakt mit einigen aktuellen Nutzer*innen deiner bevorzugten Software aufnehmen. Lies beispielsweise die Erfolgsberichte auf der Website des Anbieters und kontaktiere ein paar der dort aufgeführten Unternehmen. Dabei solltest du Unternehmen wählen, die eine ähnliche Branche, Größe, Kundenbasis und geografische Lage haben wie dein Unternehmen. Überlege dir im Voraus, welche Fragen du ihnen stellen willst, beispielsweise zum Implementierungsprozess, ihrer Erfahrung mit dem Kundensupport, den Kosten oder der Amortisierungszeit des Produkts.
- Wird mein Unternehmen aus dieser Software herauswachsen?
Irgendwann bestimmt. Aber du solltest dennoch langfristig planen und die kommenden Monate und Jahre im Blick behalten. Nutze das Wissen, die Fachkompetenz und die Erfahrung deines Teams und beziehe es bei der Auswahl von Marketingtools mit ein. Belies dich ausführlich auf den Websites der Anbieter und finde heraus, welche Informationen sie in Thought Leadership-Artikeln, Blogbeiträgen, Webinaren und Social-Media-Beiträgen bieten. Achte auch darauf, wie häufig die Tools aktualisiert oder Upgrades veröffentlicht werden.
Bevor du dich für einen Jahresvertrag entscheidest und fest an ein Tool bindest, solltest du es zunächst ein paar Wochen lang testen. So siehst du genauer, welchen Mehrt es bietet und welche Herausforderungen möglicherweise entstehen.
Hinweis: Die in diesem Artikel ausgewählten Anwendungen dienen als Beispiele, um Funktionen im Kontext zu präsentieren. Dies stellt keine Empfehlung dar. Die Informationen stammen aus Quellen, die wir als vertrauenswürdig beurteilen.