Autor, Redner und Futurist Jacob Morgan schrieb in einem Forbes-Artikel: „Das Internet of Things (IoT) wird zu einem immer schneller wachsenden Gesprächsthema, sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit. Es ist ein Konzept, das nicht nur darauf, wie wir leben, potentielle Auswirkungen hat, sondern auch darauf, wie wir arbeiten.“

Gleichzeitig wurde das Internet of Things zu einem dieser Tech-Modewörter, die jedes Mal ein bisschen von ihrer wahren Bedeutung verlieren, wenn ein Silicon-Valley-Möchtegern achtlos damit um sich wirft.

Was ist das Internet of Things wirklich und wie hängt es mit dem Projektmanagement zusammen?

Internet of Things im Projektmanagement

Das Internet of Things und das Projektmanagement

Das IoT ist im Wesentlichen das globale Netzwerk an Geräten, die miteinander sowie mit Endnutzern über das Internet kommunizieren können.

Erst vor etwa zwei Jahrzehnten bestand dieses Netzwerk fast ausschließlich aus Computern. Doch im letzten Jahrzehnt hat sich alles von Smartphones, Mikrowellen und Kühlschränken bis hin zu Toastern, die Daten miteinander und mit der Umwelt teilen, explosionsartig verbreitet und dem Internet der Dinge einen extremen Wachstumsschub verpasst.

„Gartner, Inc. prognostiziert, dass 2017 8,4 Milliarden vernetzter Dinge genutzt werden, 31 Prozent mehr als 2016. Im Jahr 2020 werden es voraussichtlich 20,4 Milliarden sein.“ –  Gartner

Das bedeutet fast drei Geräte pro Person – und jedes dieser Geräte wird Daten erfassen und die Kommunikation erleichtern.

Viele große Technologieunternehmen entwickeln ihre eigenen IoT-Plattformen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud.

Es ist jedoch nicht nur für Megakonzerne relevant, sich aufs Internet of Things vorzubereiten. Auch Projektmanager und Führungskräfte kleiner Unternehmen sollten bereit für den vernetzten Arbeitsplatz sein.

Das IoT hängt auf allen Ebenen mit dem Projektmanagement zusammen, von der Teamzusammenarbeit bis zur Datenerfassung. Du kannst davon ausgehen, dass Echtzeit-Statusberichte via IoT zu einer neuen Ära der dynamischen Planung und einer grundlegend veränderten Projektabwicklung führen werden.

Die Datenerfassung geschieht nahtlos und pausenlos, sodass Führungskräfte fundiertere Entscheidungen treffen können. Bestand und Ressourcen werden jederzeit mühelos überwacht.

Geräte können automatisch erfassen und auf das reagieren, was um sie herum und in ihrem Netzwerk geschieht, sodass weniger menschliches Eingreifen nötig ist. Betriebskosten werden gesenkt, die Reaktionszeit wird kürzer und Fehler werden minimiert. Außerdem können Kunden auf einen besseren und schnelleren Service hoffen.

Was die Projektmanagement-Technologie betrifft, wird das IoT die Geschwindigkeit der Projektausführung grundlegend verändern. Unternehmen, die sich das IoT zunutze machen, können Projekte schneller erledigen als diejenigen, die darauf verzichten, und Unternehmen, die es versäumen, sich der IoT-Revolution anzupassen, werden hoffnungslos hinterherbleiben.

Mindestens sechs Dinge werden sich ändern, die es von Projektmanagern erfordern, sich sowohl technisch als auch systematisch anzupassen.

Internet of Things im Projektmanagement

1. IoT ermöglicht eine superschnelle Berichterstattung

IoT reduziert die Kosten der Kommunikation enorm.

Die hypervernetzten Geräte und der konstante Fluss von Daten, die Systeme automatisieren, sorgen für eine starke Beschleunigung. Zwischen Aktivitäten sind keine Leerlaufzeiten mehr erforderlich. Unterstützende Systeme wie Datenbanken, Speicher und IT-Betrieb sind nicht mehr voneinander isoliert.

AUSWIRKUNG Stell dir vor, du bist IT-Projektmanager und musst einen Statusbericht für alle Desktop-Computer, Laptops, Tablets und Mobilgeräte deines Unternehmens erstellen. Früher konnte so etwas Wochen in Anspruch nehmen. Mit dem Internet of Things kann ein Projektmanager in einem Augenblick einen Bericht zur Anzahl und zum Zustand all dieser Elemente erstellen.

2. IoT ermöglicht eine vollständige Überwachung und Prozesskontrolle

Dank IoT können Projektmanager, Management und Stakeholder Aktivitäten in Echtzeit überwachen und kontrollieren. Auf einem einzigen Bildschirm wird ein Gesamtüberblick über das vollständige System angezeigt, sodass man sofort auf eventuelle Unterbrechungen reagieren kann.

AUSWIRKUNG  Sensoren werden genutzt, um beispielsweise den Wartungsbedarf technischer Geräte während des gesamten Lebenszyklus eines Projekts zu überwachen und zu prognostizieren. Die Menge der Geräte, Aktivitäten und Bedingungen, die geprüft werden müssen, wächst exponentiell, wenn Projekte komplexer werden. Jetzt ist die Benutzerfreundlichkeit der Umgebungen auf einmal grundlegend wichtig.

3. IoT schafft eine explosionsartige Zunahme wertvoller Projektdaten

Früher war das Archivieren von Verlaufsdaten ein zeit- und arbeitsintensiver Prozess. Mit dem IoT stehen Verlaufsdaten sofort zur Verfügung, was für aktuelle und zukünftige Projekte enorm nützlich ist.

Alles von der Budgetierung bis hin zu einzelnen Meetings mit Teammitgliedern wird detailgenau erfasst und bietet eine solide Grundlage für zukünftige Entscheidungen.

AUSWIRKUNG   Projektmanagement-Tools müssen reaktionsfähiger und skalierbarer werden, um mit dieser Datenexplosion umgehen zu können. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihr Projektmanagement-Softwarepaket mit diesem wachsenden Strom eingehender Daten mitwachsen und ihn beherrschen kann. Außerdem sollten sie wissen, wann es an der Zeit für ein Upgrade ist – beispielsweise wenn dein Team jeden Monat ans Limit für den Speicherplatz kommt.

4. Das IoT ermöglicht extrem tiefgehende Datenanalysen

Das Internet der Dinge bringt erweiterte Datenanalysemethoden mit sich, und erweiterte Datenanalysen stellen auch erweiterte Ansprüche an Interpretation und Management.

AUSWIRKUNG  Projektmanager müssen ihre Fähigkeiten zum Umgang mit Daten stärken. Das könnte bedeuten, die Ausgaben und Ressourcen für das Datenmanagement zu erhöhen, erfahrene Daten-Analysten einzustellen und beim Erstellen von Projektzeitplänen Zeit für die Datenanalyse einzuplanen.

In anderen Worten: Je vertrauter Projektmanager mit der Bedeutung erweiterter Datenanalysen sind, desto größer sind die Chancen für den Projekterfolg.

5. Ethische und rechtliche Auswirkungen des IoT

Die mit dem Internet verbundenen Geräte von heute versenden untereinander Daten in extrem hoher Geschwindigkeit. Hier geht es nicht mehr um Wählmodems. Ein einziger Fehler kann einen Dominoeffekt auslösen, der ein ganzes Projekt oder in Extremfällen sogar eine ganze Karriere torpedieren kann, bevor du auch nur „Enron“ sagen kannst.

AUSWIRKUNG  Unternehmen jeder Größe müssen strengere ethische und rechtliche Folgen für kleine Fehler oder Versehen durchsetzen. Projektmanager und Teammitglieder sollten frühzeitig hierüber Bescheid wissen, um Projekte mit dem geringstmöglichen ethischen und rechtlichen Risiko abzuschließen.

6. IoT hebt die Erwartungen für alle Beteiligten

Wenn das Internet of Things in den Unternehmen Einzug gehalten hat, entstehen im Markt einheitliche Wettbewerbsbedingungen. Nur die Stärksten und Fähigsten überleben. Unternehmen können sich nicht mehr hinter alten Ausreden wie „Wir haben keinen Zugriff auf diese Daten“ oder “Wir brauchen ein paar Wochen, um diesen Bericht zu erhalten“ verstecken.

AUSWIRKUNG  Projektmanager müssen die Verantwortung übernehmen, wenn es darum geht, die Standards im IoT-Zeitalter anzuheben. Dein Job als Projektmanager ist es, die nützlichsten verfügbaren Technologien zu kennen und sie deinem Team zur Verfügung zu stellen.

Bist du bereit für die IoT-Revolution?

Das Internet of Things wird grundlegend verändern, wie wir interagieren, wie wir arbeiten und wie wir uns selbst motivieren und antreiben, um unser geschäftliches Überleben zu sichern. Genaugenommen hat diese Transformation bereits begonnen.

Das IoT wird die Wettbewerbsbedingungen angleichen und jenen, die ihre Projektmanagement-Fertigkeiten – egal ob technische Fähigkeiten oder Softskills – ständig weiterentwickeln, große Erfolgschancen bieten.

Internet of Things im Projektmanagement

Auch wenn das Internet der Dinge heute noch futuristisch wirkt, könnte es in ein paar Jahrzehnten so selbstverständlich und allgegenwärtig sein wie das Internet selbst.

Wenn es so weit ist, bereiten wir uns alle auf den nächsten logischen Schritt vor: Das IoP, Internet of People, in dem Sensoren in unsere Körper implantiert werden.