Wir arbeiten viel, wirklich viel.
Eine britische Website rechnet vor, dass man geschlagene 10 Jahre mit Arbeiten verbringt, sogar etwas mehr als das. Als Grundlage für die Berechnung diente eine 50jährige Karriere, in deren Verlauf durchgehend 40 Stunden pro Woche gearbeitet wird. Das ist zwar hoch angesetzt, aber durchaus realistisch. Das sind insgesamt 92.120 Stunden Lebenszeit. Und Überstunden sind da noch gar nicht mit eingerechnet!
Wenn man schon so viel arbeitet, sollte man mit seiner Arbeit auch zufrieden sein. Grundlegend dafür ist einerseits sicher, dass man tatsächlich gute Arbeit leistet, andererseits aber auf jeden Fall auch ehrliche Anerkennung. Nur: Woher weiß ich, dass mein Einsatz geschätzt wird, wenn mir das keiner jemals sagt? Und genau da setzt die Mitarbeiteranerkennung an.
Ideen zur Mitarbeiteranerkennung
Die Wertschätzung für deine Mitarbeiter zeigt sich in dem Lob, der Anerkennung und, ja, der Wertschätzung, die Mitarbeiter am Arbeitsplatz erfahren. Und es funktioniert. Lob am Arbeitsplatz hat positive Folgen, zum Beispiel eine erhöhte Produktivität, kürzere Fehlzeiten, verbessertes Teamwork und eine höhere Mitarbeiterbindung.
Das hängt zum Teil damit zusammen, dass das menschliche Gehirn Lob liebt. Gleichzeitig kann Kritik schmerzen, besonders, wenn häufiger negatives als positives Feedback kommt. Das ist eine Gratwanderung, denn der Mensch tendiert dazu, das Negative stärker zu bewerten.
Vor diesem Hintergrund sollte man sich erst recht bewusst machen, wann in und welchem Zusammenhang man positives Feedback gibt – und es dann auch tun. Es gibt durchaus kreative Wege, ausgezeichneten Mitarbeitern die Anerkennung zu zollen, die sie verdienen. Diese 40 Vorschläge können helfen, eine eigene Strategie hierfür zu entwickeln. Sie sind nicht weiter geordnet. Einige sind aufwändig, andere kostenintensiv, wieder andere besonders niederschwellig in der Umsetzung.
40 Ideen zur Mitarbeiteranerkennung
- Öffentliches Lob: Lobe deine Leute nicht nur im 4-Augen-Gespräch, eine öffentliche Anerkennung wird ihnen noch viel mehr bedeuten. Am besten lobst du sie vor ihren Kollegen und vor anderen Vorgesetzten.
- Snacks im Pausenraum: Falls deine Mitarbeiter einen Bereich haben, der ganz ihnen gehört, kannst du dort besondere Leckereien bereitstellen, wenn etwas wirklich gut gelaufen ist.
- Um Rat fragen: Wenn du jemandem wirklich zeigen möchtest, dass du ihn oder sie für qualifiziert hältst, dann frag um Rat, wenn die nächste Entscheidung im Umfeld dieser Person ansteht. Wenn du eine andere Meinung einholst und ehrlich in Betracht ziehst, kommt das immer gut an – und vielleicht kommt sogar etwas wirklich Wertvolles dabei heraus.
- Wanderpokal: Wenn du die Anerkennung auch zwischen deinen Mitarbeitern fördern willst, ist eine Idee ein Wanderpokal (egal, ob ein echter Pokal oder ein alberner blauer Gummihund samt Spitznamen), den sich die Kollegen für gute Arbeit gegenseitig verleihen können. Wer ihn erhält, behält ihn solange, bis er oder sie der Meinung ist, jemand anderes habe ihn sich verdient.
- Verlängerte Mittagspause: Wie lang ist bei euch die Mittagspause? Verdoppele sie doch einfach mal an einem bestimmten Tag für jemanden, der es sich verdient hat.
Haustierbesuch: Wenn deine Büroräume sich eignen, lass deine Angestellten an einem Tag (wohlerzogene!) Hunde und Katzen mitbringen.
- Süßigkeiten: Bisher hat sich noch niemand über Kekse, Kuchen oder Bonbons in der Teeküche oder am Empfang beschwert. Sind deine Leute besonders gesundheitsbewusst? Nimm Obst der Saison.
- Mitarbeiter-Tombola: Leg ein kleines Formular an, mit dem Angestellte ihre Kollegen für eine monatliche Verlosung eintragen können. Als Preise kommen zum Beispiel Gutscheine für Geschäfte oder Mittagessen in Betracht.
- Home-Office-Tage: Wenn es in deiner Branche funktioniert, verteile Gutscheine für einen Tag Arbeit von zuhause.
- Handschriftliche Briefe: Ein handschriftlicher Brief, in dem du genau darlegst, warum du zufrieden bist und wie jemand im Unternehmen etwas bewegt hat, kann ihm oder ihr wirklich viel bedeuten. Derartige Gesten sind viel persönlicher als eine Erwähnung beim nächsten Meeting oder ein Bild an einer Wand mit Auszeichnungen. Kleiner Tipp: Am besten fängst du den Brief nicht mit „Vielen Dank für …“ an. Beginne mit etwas anderem und der Brief schreibt sich wie von selbst.
- Spontane Anerkennung: Du siehst etwas, was du gut findest? Sprich es sofort an und bestärke damit den Kollegen. Am besten so.
Frühstück vom Caterer: Für Frühaufsteherinnen, aber auch zum Anlocken von Morgenmuffeln kannst du gelegentlich ein leckeres Frühstück veranstalten. Wenn es nicht nur Brötchen sein sollen, lass es einfach vom Profi zusammenstellen.
- Halbe Tage: Jeder träumt ab und zu davon, einfach nach dem Mittag zu gehen. Mach Träume wahr!
- Kreative Geschenkgutscheine: Amazon und Ikea kann jeder. Hast du mal über Zootickets oder Foodora-Gutscheine nachgedacht? Ziele mit deinen Gutscheinen auf die Dinge ab, die der entsprechende Mitarbeiter in seiner Freizeit gern macht. Vom Strickgarn-Versand über ein Netflix-Abo bis hin zur Geschenkkarte fürs Programmkino ist alles denkbar.
- Lockere den Dresscode: Habt ihr einen Dresscode im Unternehmen? Lass deine Angestellten mal am Montagmorgen darauf verzichten. So kannst du sie für eine anstrengende letzte Woche belohnen – und sie können entspannt in die Woche starten.
- Interne Veröffentlichungen: Wir hatten das schon: Öffentliches Lob wirkt Wunder. Wenn du einen Firmennewsletter oder einen E-Mail-Verteiler hast, erwähne erfolgreiche Mitarbeiter*innen. So wissen alle, dass sie gute Arbeit geleistet haben. Das funktioniert natürlich auch bei Vollversammlungen.
- Externe Veröffentlichungen: Dein Unternehmen hat doch bestimmt eine Website, oder? Hebe dort besonders engagierte Kollegen hervor. Das kommt nicht nur bei den erwähnten Mitarbeiter*innen gut an, sondern auch bei deinen Kunden, die so Erfolg und Authentizität erfahren. Und auch gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Dankesmeeting: Lade jemanden zu einem Meeting ein, nur um ihm oder ihr zu danken. Lass dich nicht verleiten, bei der Gelegenheit über andere Dinge zu reden oder konstruktive Kritik anzubringen, das hier ist kein Mitarbeitergespräch. Sprich ihnen deinen Dank aus und lass es dabei bewenden.
- Firmen-Design: Dein Unternehmen hat Style? Verschenke Firmen-T-Shirts oder Ähnliches an engagierte Teammitglieder.
- Software zur Verwaltung von Vergünstigungen: Wenn du fürchtest, den Überblick über all das zu verlieren, dann schau mal nach Mitarbeiter-Benefits-Software. Sie kann dir helfen, deine Angestellten bei Laune und die Vergünstigungen im Auge zu behalten.
- Preisverleihungen: Preisverleihungen sind aus gutem Grund ein Klassiker. Mit ihnen kannst du deinen Mitarbeitern einen fröhlichen Abend verschaffen und diejenigen besonders hervorheben, die Herausragendes geleistet haben.
Mach ein Spiel draus: Du würdest deinen Dank gern digital lösen? Einige Programme verbinden die Anerkennung mit dem allgemeinen Trend zur Gamification, zum Beispiel
und . Da macht das Belohntwerden gleich doppelt Spaß.- Eine Tasse voll: Irgendwo in einem Regal stehen noch unbenutzte Firmentassen? Befülle eine randvoll mit Snacks und Süßigkeiten und stell sie mit einer Dankeskarte am Arbeitsplatz der betreffenden Mitarbeiterin ab.
- Mittag mit dem Chef: Ein Essen mit der Chefin kann etwas ganz Besonderes sein, vor allem in Firmen, in denen die Führungsschichten nur wenig Berührungspunkte mit der Belegschaft haben.
- Wegegeld: Eine Geschenkkarte für eine Tankfüllung oder ein Monatsticket für den Nahverkehr bzw. die S-Bahn kann für Pendler*innen ein echter Bonus sein.
Vorstellungen: Wenn ein Team bei einem Projekt wirklich Außergewöhnliches geleistet hat, berufe ein Meeting mit allen Beteiligten ein, nur um darauf hinzuweisen und das Team den anderen vorzustellen.
- Social Media: Nutze die Facebookseite deiner Firma (oder ihren Twitteraccount) für eine lobende Erwähnung.
- Dinge aus dem Privatleben: Ist bei einer Mitarbeiterin kürzlich privat etwas Besonderes passiert? Ein Abschluss, eine Verlobung, der Gewinn eines Fußballturniers? Beglückwünsche sie dazu.
- Unternehmenstreue: Heutzutage hat man gelegentlich das Gefühl, ein Jahr bei derselben Firma sei schon außergewöhnlich lange. Beschäftigte, die seit drei, fünf oder zwanzig Jahren im Unternehmen sind, haben ein bisschen Aufmerksamkeit verdient.
- Jahresabschlussfeier: Zweige am Ende des Geschäftsjahres ein bisschen was vom Unternehmensgewinn ab und lade alle zu einer Party ein. Ob nun ein elegantes Diner oder eine Runde Pizza im Büro: Hauptsache, deine Leute verstehen, dass das Jahr ohne sie nie hätte abgeschlossen werden können.
- Happy Hour: Lade dein Team nach einer harten Woche auf Firmenkosten zu ein paar Drinks in einer Kneipe ein.
Mittag vom Foodtruck: Bestelle an einem schönen Tag einen Foodtruck vors Büro und lade deine Belegschaft zum Mittagessen ein.
- Eis am Feierabend: Ganz besonders im Sommer ein voller Erfolg!
- Anerkennung im Arbeitsalltag: Herr Bohrmann hat sich richtig ins Zeug gelegt, um einen Bericht rechtzeitig fertigzustellen? Füge eine Seite mit einer Danksagung ein oder weise im nächsten Meeting gemeinsam mit den Vorgesetzten darauf hin.
- Überraschungsbonus: Geplante Boni und Gehaltserhöhungen sind natürlich toll, aber unerwartet 50 € mehr überwiesen zu bekommen ist beinahe noch besser. Überraschende Boni sind das berufliche Äquivalent von einem unerwartet im Wintermantel auftauchenden Zehneuroschein.
Arbeitsambiente: Falls du ein gewisses Maß an Kontrolle über das Arbeitsambiente hast, ist es eine sehr nette Idee, einfach jemandem einen Tag lang die Kontrolle über Klimaanlage und Radiosender (oder den AUX-Kanal vom Soundsystem) zu geben.
- Virtuelle Partys: Wenn viele deiner Mitarbeiter pendeln oder von zuhause arbeiten, kannst du eine virtuelle Party veranstalten. Organisiere ein Google-Hangout, bestelle jedem eine Pizza und macht die Webcams an.
- Unerwartetes Lob: Überraschung! Setze kurzfristig ein Meeting an oder nimm einen Mitarbeiter zur Seite und sag ihm, dass er tolle Arbeit geleistet hat. Sag genau, was dir gefallen hat – und schau vorher unbedingt in den Kalender desjenigen, nicht, dass er sich deswegen bei einem anderen Termin verspätet. Das Tolle hieran ist, dass es für den Betreffenden völlig überraschend kommt.
- Team-Dinner: Lade dein Team unter der Woche zu einem schicken Abendessen ein und danke ihnen so für ihren Erfolg.
- Passe deine Maßnahmen an: Keiner dieser Tipps fällt auf fruchtbaren Boden, wenn du ihn nicht an die betreffenden Mitarbeiter*innen anpasst. Achte darauf, sie auch persönlich kennenzulernen. Finde heraus, worüber sie sich am meisten freuen und behalte das im Auge (leg dir gegebenenfalls einfach eine Tabelle an). Nicht, dass ausgerechnet für Frau Ebert eine tolle Torte bestellt wird, die Geburtstage nicht ausstehen kann.
Welche Vorschläge hast du?
Welcher gefällt dir besser: Nummer 15 oder Nummer 30? Hast du schon mal einen dieser Vorschläge ausprobiert? Oder hast du einen eigenen Geheimtipp, der hier gar nicht gelistet ist? Schreib einen Kommentar und lass es uns wissen.