Die Strategieentwicklung im Unternehmen erfordert eine Menge Denkarbeit. Wäre es nicht praktisch, wenn du alle Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken deines Unternehmens durch eine einfache Übung auflisten könntest? Vor allem, wenn das Ergebnis dieser Übung dir und deiner Unternehmensstrategie noch nach Jahren eine Hilfe sein kann?
Solch ein praktisches Planungsinstrument gibt es bereits: Es heißt SWOT-Analyse.
In diesem Artikel wird erläutert, was eine SWOT-Analyse eigentlich ist und wie man sie durchführt. Außerdem stellen wir dir einige SWOT-Analyse-Beispiele vor, damit du dir das Ganze besser vorstellen kannst.
Was ist eine SWOT-Analyse?
Das englische Akronym SWOT steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).
SWOT-Analyse-Strategien sind nur eines von vielen Werkzeugen, die Projektmanager*innen in Kombination mit Projektmanagement-Software, Lean-Management-Strategien und anderen Methoden nutzen. Bei der strategischen Planung und Entscheidungsfindung können sie extrem hilfreich sein.
Mit der SWOT-Analyse können Teams, Projekte, Unternehmen, Organisationen oder auch einzelne Produkte analysiert werden. Im Grunde lässt sich diese Methode aber genauso gut für Routineentscheidungen im Alltag anwenden.
Was esse ich zum Frühstück? SWOT liefert die Antwort. Wo fahren wir dieses Wochenende hin? Mit SWOT werden die Optionen gleich viel klarer. Wie kann ich am effektivsten abnehmen? Auch hier sorgt SWOT für einen besseren Durchblick.
Wenn SWOT-Analysen anfangs etwas uneindeutig wirken, liegt das daran, dass sie völlig ergebnisoffen sind und dir eher beim Abwägen von Vor- und Nachteilen helfen.
Bei einer SWOT-Analyse wirft man quasi einen sehr genauen Blick in den Spiegel – idealerweise als Gruppe – und findet heraus, worin man wirklich gut ist, worin man deutlich besser werden könnte, welche Bereiche Wachstumsmöglichkeiten bieten und welche externen Faktoren die eigenen Bemühungen zunichtemachen könnten.
SWOT-Analysen helfen dabei weniger, zu erkennen, was man tun sollte, als zu erkennen, ob man etwas tun sollte oder nicht. In anderen Worten: SWOT-Analysen sind eher ein Kompass als eine Kristallkugel.
Das Hauptziel von SWOT-Analysen besteht darin, Stärken mit Gelegenheiten zu verbinden und so einen klaren Weg zum Erfolg aufzuzeigen. Genauso werden Schwächen aufgedeckt und in der zukünftigen Organisationsstrategie vermieden, bevor sie sich negativ auswirken.
SWOT-Analysen dienen also auch dem Risikomanagement.
SWOT-Analysen auf einen Blick
Das sind die vier Elemente einer SWOT-Analyse:
Stärken (Strengths): Worin ist dein Team wirklich gut? Was bietet ihr an, das andere nicht anbieten (können)?
Schwächen (Weaknesses): In welchen Bereichen ist dein Team nicht wirklich gut? Was machen andere besser?
Chancen (Opportunities): In welchen Bereichen, die dein Unternehmen aktuell nicht nutzt, könnte es erfolgreich sein?
Risiken (Threats): Welche externen Faktoren – wie Wettbewerber, Verbrauchernachfrage oder die wirtschaftliche Lage – könnten den Erfolg für dein Team schwieriger gestalten?
Wie du siehst, konzentrieren sich die ersten zwei Punkte auf Dinge, über die du intern eine gewisse Kontrolle hast, während die letzten Punkte externe Umgebungsbedingungen betreffen, auf die dein Unternehmen reagieren muss.
Eine kostenlose SWOT-Analyse-Vorlage für den Einstieg
Diese SWOT-Analyse-Vorlage kannst du nutzen, um deine eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken einzutragen. Im nächsten Abschnitt gehen wir darauf ein, wie du anschließend weiter vorgehst. Außerdem haben wir nachfolgend einige SWOT-Analyse-Beispiele unter Nutzung dieser Vorlage aufgelistet.
Sobald du die SWOT-Analyse-Vorlage ausgefüllt hast, wird es Zeit, das Brainstorming in greifbare nächste Schritte umzuwandeln.
Wie nutze ich eine SWOT-Analyse?
Beginne damit, nach Verbindungen zu suchen. Wenn du eindeutige Verbindungen zwischen Stärken und Chancen ziehen kannst, wird es Zeit, diese Erkenntnisse in die Tat umzusetzen – beispielsweise wenn du Sonnenbrillen produzierst, die junge Leute ansprechen, und die Gelegenheit hast, ein neues Geschäft bei einem Unicampus zu eröffnen.
Wenn die Schwächen und Risiken allerdings zahlreicher zu sein scheinen als die Stärken und Chancen, solltest du über neue Ziele nachdenken. Wenn beispielsweise dein traditionelles Printunternehmen allmählich von der digitalen Presse überholt wird, könntest du deine Tätigkeit auf digitale Märkte ausweiten.
5 SWOT-Analyse-Beispiele
Mit den folgenden fünf einfachen SWOT-Analyse-Beispielen siehst du, wie das Prinzip funktioniert.
1. Bananen zum Frühstück
Strategie: Der günstige Preis, der Nährwert und die Vielseitigkeit von Bananen machen sie zu einer guten Wahl, ungeachtet der vernachlässigbaren Mängel und der Alternativoptionen.
2. Wochenendausflug an den See
Strategie: Die Schönheit der Natur und die zahlreichen möglichen Aktivitäten machen den See zu einem verlockenden Ausflugsziel. Andere Orte sind allerdings gegebenenfalls weniger teuer und bergen weniger körperliche Risiken.
3. Joggen nach der Arbeit
Strategie: Die Vorteile eines wirkungsvollen Trainings, das die Chance auf gute Laune und das Treffen spannender Menschen birgt, überwiegen die Nachteile wie die im Anschluss benötigte Dusche eindeutig.
Lass uns nun zu etwas ernsthafteren SWOT-Analyse-Beispielen übergehen, denn wie du gleich sehen wirst, ist SWOT natürlich auch wunderbar für Projektmanagement-Entscheidungen am Arbeitsplatz geeignet.
4. Kostenlose oder Open-Source-Projektmanagement-Software
Strategie: Kostenlose Projektmanagement-Software hat ihre Beschränkungen, aber für kleine Teams oder Freiberufler*innen, die sie erst einmal ausprobieren möchten, kann sie eine gute Wahl sein. Gleichzeitig ist sie jedoch kein Ersatz für eine vollwertige Projektmanagement-Lösung.
5. In den Schulferien einen jungen Praktikanten oder eine Praktikantin beschäftigen
Strategie: Mit einer guten Vorbereitung und den richtigen Erwartungen kann ein Sommerpraktikum viele Vorteile bringen.
Bereit für deine eigene SWOT-Analyse-Strategie?
Du weißt nun, was sich hinter SWOT verbirgt, und hast einige SWOT-Analyse-Beispiele gesehen. Jetzt wird es Zeit, die Methode selbst mit deinem Team auszuprobieren!
Erzähl uns gern in den Kommentaren von deinen Erfahrungen.