Autor: Dan Schawbel Wie gelingt es dir, dass deine Mitarbeiter wieder ins Büro kommen wollen? Mit diesen 3 Tipps wird dein Return-to-Office-Plan auch bei deinen Angestellten beliebt.

In diesem Artikel
- Erkenntnis 1: Return-to-Office-Richtlinien sollten hybrides Arbeiten erleichtern, statt es auszuschließen – und entsprechend wichtig ist die strategische Planung
- Erkenntnis 2: Deine Büroumgebung sollte so gestaltet sein, dass das Pendeln sich lohnt und das Mitarbeitererlebnis im Mittelpunkt steht
- Erkenntnis 3: Meist ist die Homeoffice-Einrichtung nicht ideal und kann von Bürotechnologie übertroffen werden
- Damit Mitarbeiter die Rückkehr ins Büro akzeptieren, muss der Plan für Unternehmen und Angestellte aufgehen
Je stärker Unternehmen versuchen, wieder mehr persönliche Zusammenarbeit vor Ort zu schaffen, desto mehr müssen sie sich mit dieser Frage auseinandersetzen. Eine strikte Regelung mit Anwesenheitspflicht erscheint vielleicht als einfachste Lösung, schadet jedoch oft der Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit.
HR-Futurist und Bestsellerautor Dan Schawbel [1] weiß, dass es auch bessere Wege gibt, zögernde Mitarbeiter wieder ins Büro zu locken.
In diesem Artikel fassen wir einige Erkenntnisse zusammen, die wir in einer Reihe von Interviews wie dem nachstehenden mit Schawbel gewonnen haben, und ergänzen sie mit den Ergebnissen einer Capterra-Umfrage unter 2.716 Angestellten weltweit.* So erfährst du, welche auf Engagement ausgerichteten Strategien und HR-Softwarelösungen wirklich einen Unterschied machen.
Erkenntnis 1: Return-to-Office-Richtlinien sollten hybrides Arbeiten erleichtern, statt es auszuschließen – und entsprechend wichtig ist die strategische Planung
„Ich bin überzeugt davon, dass wir langfristig alle hybrid arbeiten werden“, sagt Schawbel. „Für Menschen, die die Vorteile eines Büros zu schätzen wissen, aber nicht die Unabhängigkeit und Flexibilität von einem Homeoffice-Setup verlieren wollen, bietet hybrides Arbeiten das Beste aus beiden Welten.“
Wie sieht das also in der Praxis aus? Statt fixe Wochentage oder Uhrzeiten festzulegen, zu denen die Mitarbeiter im Büro sind, kannst du lockerere Richtlinien für Präsenzzeiten aufstellen, sodass deine Teammitglieder den Stau oder die überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel in der Rushhour vermeiden können.
Eine Umfrage von Capterra zeigt, dass ein solches Angebot effektiver sein kann als teure und komplexe Vergünstigungen, die die Mitarbeiter wieder ins Büro bringen sollen.

Eine flexible Arbeitszeitgestaltung war sogar einer der Benefits, die unter den Umfrageteilnehmern am beliebtesten waren. Andere vorgeschlagene Optionen wie die Erstattung von Fahrtkosten und die Kinderbetreuung vor Ort waren weniger beliebt (gewählt von 64 % bzw. 27 % der Befragten).
Flexibilität ist nicht nur für die Mitarbeiter gut: In einer Studie von Gartner gaben 89 % der Manager an, dass das Anbieten flexibler Arbeitsmöglichkeiten die Mitarbeiterfluktuation reduziert. [2]
Allerdings solltest du die Flexibilität nicht als Allheilmittel betrachten. Eine gute Koordination ist wichtig, damit sich die Kollegen im Büro auch wirklich antreffen.
„Kaum jemand will ausgerechnet dann im Homeoffice arbeiten, wenn alle anderen Teammitglieder im Büro sind. Deshalb sind Zeitplanung und Management sehr wichtig“, sagt Schawbel.
Software für die Zeitplanung für Angestellte (Employee Scheduling-Software) ist eine gute Lösung für diese Situation. Mit einer Kalenderverwaltungsfunktion führt die Software die Zeitpläne aller Mitarbeiter an einem zentralen Ort zusammen, sodass andere sie einsehen können.
So können Teams gemeinsame Kalender einrichtigen und sehen, wann die anderen Teammitglieder üblicherweise im Büro sind, um das hybride Arbeiten entsprechend zu planen und Meetings vor Ort zu vereinbaren.
Das Kalendermanagement gehört zu den beliebtesten Funktionen von Homeoffice-Software: In den verifizierten Nutzerbewertungen auf Capterra nannten 78 % der Nutzer von Zeitplanungssoftware für Angestellte diese Funktion als unverzichtbar.**

Erkenntnis 2: Deine Büroumgebung sollte so gestaltet sein, dass das Pendeln sich lohnt und das Mitarbeitererlebnis im Mittelpunkt steht
„In der Arbeitswelt von heute sind viel Engagement und Motivation verloren gegangen“, sagt Schawbel. Laut einer Studie von Gartner geben nur 31 % der Angestellten an, bei ihrer Arbeit engagiert, begeistert und angeregt zu sein – trotz steigender Investitionen in Initiativen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. [4]
Diese Situation ist eine komplexe Herausforderung, für die es keine einfache Lösung gibt, doch Schawbel sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Anwesenheit im Büro und einer stärkeren Motivation. Wenn sich die Teammitglieder am selben Ort persönlich treffen, können sie leichter die Art von bedeutungsvollen Beziehungen untereinander aufbauen, die das Büro zu einem Ort machen, den sie gerne besuchen.
„Wer gute Beziehungen zu den anderen im Büro hat, geht mit größerer Wahrscheinlichkeit hin und bleibt mit größerer Wahrscheinlichkeit im Unternehmen“, sagt Schawbel. „Wenn Ihnen diese Beziehungen fehlen, wird es wahrscheinlicher, dass Sie kündigen, selbst wenn Ihnen 5.000 Dollar zusätzlicher Lohn geboten werden."
Unsere Capterra-Umfrage zeigt, dass viele so unzufrieden damit sind, wie ihre Unternehmen die Rückkehr ins Büro handhaben, dass sie über Gehaltskürzungen nachdenken.

Schawbel betont, dass „der Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls“ bsonders wichtig ist, damit deine Teammitglieder finden, dass das Pendeln sich lohnt.
Dabei können beispielsweise die folgenden fürs Büro geeigneten Ideen helfen:
- Plane monatliche Treffen von Mitarbeiter-Ressourcengruppen im Büro. Mitarbeiter-Ressourcengruppen (Employee Resource Groups) sind eine ideale Gelegenheit, um mehr Inklusivität zu schaffen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen auf einer persönlicheren Ebene zusammenzubringen.
- Rege Manager dazu an, bei regelmäßigen vor Ort abgehaltenen Brainstorming-Sitzungen Verbesserungsmöglichkeiten im Team zu besprechen. Am Ende der Sitzungen sollte ein konkreter Plan dafür aufgestellt werden, auf das Feedback zu reagieren. Studien zeigen, dass eine schnelle Reaktion von Vorgesetzten das Mitarbeiterengagement um bis zu 66 % steigern kann. [5] In einer hybriden Arbeitsumgebung kannst du diese Strategie mit Software für das Mitarbeiterengagement ergänzen, um automatisch regelmäßig kurze Feedbackumfragen an die Belegschaft zu senden.
- Veranstalte vierteljährliche große Mitarbeiterversammlungen, bei denen die Mitarbeiteranerkennung eine wichtige Rolle spielt. Schawbel erwähnt, wie wichtig es ist, dass Angestellte sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen, damit sie nicht den Fokus verlieren. Bei Mitarbeiterversammlungen kannst du über Fortschritte bei geschäftsentscheidenden Projekten informieren und Auszeichnungen vergeben, die die Unternehmenswerte widerspiegeln. Software für die Mitarbeiteranerkennung kann automatisiert Mitarbeiter für Auszeichnungen nominieren und in Berichten aufzeigen, wer regelmäßig Auszeichnungen vergibt und erhält.

Erkenntnis 3: Meist ist die Homeoffice-Einrichtung nicht ideal und kann von Bürotechnologie übertroffen werden
„Nutzen Sie die Technologie in den Büroräumen als Teil des angebotenen Mehrwerts, um die Angestellten wieder ins Büro zu holen“, sagt Schawbel. „Je klarer das Unternehmen weiß, dass sein Personal sich fortschrittlichere Technologien wünscht als die zuhause verfügbaren, desto mehr kann es dafür sorgen, dass Teammitglieder sich darauf freuen, ins Büro zu kommen.“
Oft ist dazu nicht einmal allzu viel nötig. Eine Studie von Capterra zeigt, dass etwa 2 von 5 Angestellten, die zumindest teilweise von zuhause aus arbeiten, sagen, dass ihr Home-Office-Setup nicht oder nur teilweise ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllt.*

Selbst wenn diese Mitarbeiter mit Upgrades von Standard-Bürotechnologie zufrieden sind, etwa Videokonferenzsoftware mit hochmodernen Mikrofonen und Kameras, empfiehlt Schawbel der Unternehmensleitung, größer zu denken.
„Gibt es Technologien, die sich die Teammitglieder zuhause nicht leisten können?“, fragt er und ergänzt, dass vor allem Augmented Reality- und Virtual-Reality-Systeme mit der entsprechenden Hardware wie Headsets die Mitarbeiter ins Büro locken könnten.
Einen Business Case für diese Technologie zu entwerfen ist leichter als gedacht. Mehrere führende Lernmanagementsysteme (LMS) bieten bereits Integrationen mit AR- und VR-Plattformen an, mit denen Unternehmen interaktive Elemente zu bereits verwendeten Schulungsmaterialien hinzufügen können.
H&R Block setzt beispielsweise VR für das Onboarding von Callcenter-Mitarbeitern ein. Neue Teammitglieder führen simulierte Gespräche mit einem virtuellen Avatar, damit sie Empathie und aktives Zuhören üben können, bevor sie diese Fähigkeiten bei echten Kunden anwenden. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Zahl der unzufriedenen Kunden wurde durch das Schulungsprogramm um die Hälfte reduziert und 70 % der Mitarbeiter des Unternehmens gaben an, dass sie die VR-Schulung gegenüber herkömmlichen Methoden bevorzugen. [6]

Damit Mitarbeiter die Rückkehr ins Büro akzeptieren, muss der Plan für Unternehmen und Angestellte aufgehen
Von den 20 % der von uns befragten Angestellten, die aktuell an mehr Tagen als vor einem Jahr vor Ort im Unternehmen arbeiten müssen, empfindet die Mehrheit (57 %) dies als negativ. Doch das muss nicht so sein.
Gestalte mit den Erkenntnissen von Schawbel und unseren technologischen Empfehlungen Return-to-Office-Richtlinien, die für alle Seiten Vorteile bieten:
- Nutze ein Modell für das hybride Arbeiten mit flexibler, softwaregestützter Terminplanung
- Priorisiere das Mitarbeitererlebnis mithilfe von Software für Mitarbeiterengagement und -anerkennung
- Denke darüber nach, mit Investitionen in innovative Technologien wie VR und AR die Vor-Ort-Schulungsmaterialien deines LMS zu verbessern
Als Nächstes gilt es, mit den Führungskräften deines Unternehmens zu besprechen, welche dieser Erkenntnisse umgesetzt werden und wann dies erfolgen soll. Besonders bei umfassenderen Strategieänderungen solltest du im Voraus überlegen, ob zusätzliches Budget oder Schulungen nötig sind.
Sobald du bereit bist, neue Richtlinien für die Rückkehr ins Büro aufzustellen, stell sicher, dass du sie genau dokumentiert und im ganzen Unternehmen kommuniziert hast, damit die Erwartungen klar sind.
Methodik
*Die Cost of Work Survey 2024 von Capterra wurde im März 2024 online unter 2.716 Befragten in den USA (n=250), Kanada (n=250), Brasilien (n=244), Mexiko (n=245), Großbritannien (n=248), Frankreich (n=244), Italien (n=250), Deutschland (n=246), Spanien (n=246), Australien (n=248) und Japan (n=245) durchgeführt. Ziel der Studie war es, mehr darüber zu erfahren, welche Kosten Angestellten bei der Arbeit vor Ort oder im Büro entstehen. Die Befragten wurden danach ausgewählt, in Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung zu sein.
**Daten aus Capterra-Bewertungen: Capterra-Bewertungen werden für einzelne Softwareprodukte von verifizierten Nutzern erfasst. Für diesen Bericht haben wir Bewertungen vom 28. Februar 2023 bis 29. Februar 2024 analysiert. Hier findest du alle Informationen zu unserer Methodik.
Hinweis: Die in diesem Artikel genutzten Screenshots dienen als Beispiele, um Funktionen im Kontext zu präsentieren. Dies stellt keine Empfehlung dar.
Quellen
- Dan Schawbel, LinkedIn
- Improve Flexibility for Frontline Workers With Scheduling Innovations, Gartner
- Team Calendar, Teamup
- Engage Employees by Addressing 3 Major Action Planning Barriers, Gartner
- Infographic: Boost Employee Engagement With Effective Communication, Gartner
- Leverage Learning Technology for More Engaging and Effective Onboarding, Gartner
- How To Train Many Employees With VR, LMS Integrations, LinkedIn