Alle Vertriebsaktivitäten an einem zentralen Ort zu verwalten kann den Geschäftsbetrieb stark vereinfachen. Eine Möglichkeit dafür ist Unified Commerce. Dabei handelt es sich um ein E-Commerce-System, mit dem Unternehmen die Customer Journey so vereinfachen können, das Kauferlebnis von der Produktentdeckung bis zum endgültigen Kauf vereinheitlicht wird.

Unified Commerce Definition

Eine Unified Commerce-Strategie kann KMU auf vielerlei Weise zu mehr interner Effizienz und einem besseren Kundenerlebnis verhelfen. Mit ihr können Unternehmen beispielsweise Zeit und Ressourcen sparen, wenn sie neue Produkte über mehrere Kanäle einführen oder Werbeaktionen starten, die alle Kunden gleichzeitig erreichen sollen.

Im Einzelhandel wird Unified Commerce häufiger von größeren Unternehmen als Strategie eingesetzt. Doch auch kleinere Startups können davon profitieren. 

In diesem Artikel geben wir eine Unified Commerce-Definition und erklären, wie diese Organisationsstrategie funktioniert und welche Elemente für KMU besonders nützlich sind. 

Was ist Unified Commerce?

Unified Commerce ist eine Einzelhandelsstrategie, mit der Unternehmen ihre Verkaufsaktivitäten über ein einziges zentrales Tool kontrollieren. Dabei werden alle Elemente der Sales Journey eines Verbrauchers und alle Touchpoints in einer einzigen kontinuierlichen, zentralisierten Erfahrung zusammengeführt, wie dieser Report von Gartner (in englischer Sprache) erläutert. 

Kurz gesagt: Unified Commerce bedeutet, dass du den gesamten Verkaufstrichter von einem Ort aus verwalten kannst.

Wie funktioniert Unified Commerce

Einzelhandelsunternehmen sorgen mit Unified Commerce dafür, dass die Kunden im Mittelpunkt stehen und ein nahtloses Kundenerlebnis sowie größtmögliche Flexibilität beim Kauf von Produkten über ein Geschäft oder einen Service erhalten. Außerdem können Unternehmen so die von ihren Kunden erfassten Daten besser nutzen, um Erkenntnisse dazu zu gewinnen, wie Kunden mit dem Verkaufstrichter der Marke interagieren.

Wie funktioniert Unified Commerce?

Das Ziel von Unified Commerce besteht darin, die Verwaltung von Vertriebskanälen zusammenzuführen.

Mit einer zentralen Unified Commerce-Softwareplattform werden alle Kanäle und Elemente des Verkaufstrichters für den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen an einem Ort verwaltet.

So können Unternehmen sämtliche Vertriebs- und Marketingprozesse zusammenführen. Alles von der ersten Werbung bis zur abschließenden Zahlung wird über dasselbe System verwaltet.

Damit können Aufgaben wie die folgenden zentral gesteuert werden:

Beispiele für Unified Commerce-Plattformen

Sehen wir uns an, wie Unified Commerce in der Praxis funktioniert. Unternehmen können ein solches System auf die unterschiedlichsten Weisen umsetzen, besonders in hybriden Online-Offline-Umgebungen.

Wie Unternehmen ihre Systeme vereinheitlichen, hängt stark davon ab, welche Art der Geschäfte sie verwalten. 

Üblicherweise stehen ihnen drei verschiedene Optionen für die Infrastruktur ihres Unified-Commerce-Ökosystems zur Verfügung:

  • All-in-One-Plattformen: In dieser Art von Infrastruktur verwalten Unternehmen alles über ein zentrales System mit allen nötigen Funktionen, um ein einheitliches Erlebnis für Endnutzer und Vertriebspersonal zu bieten.
  • Microservice-Plattformen: Alternativ können Unternehmen ihre Systeme über eine Zwischenplattform verwalten, die mit Drittanbieter-Software zum Verwalten einzelner Prozesse verbunden ist (z. B. für Content Management oder Social-Media-Posts).
  • Modulare Plattformen: Modulare Optionen ähneln den beiden zuvor genannten Arten von Plattformen. Allerdings können Unternehmen in diesem Fall selbst entscheiden, welche Module der Produktfamilie des Anbieters sie verwenden, und so nur das nutzen, was sie wirklich benötigen.

Wie können KMU von Unified Commerce profitieren?

Sowohl große als auch kleine Einzelhändler können Unified-Commerce-Dienste erfolgreich einsetzen. Insbesondere KMU gewinnen durch die Einführung eines solchen Systems erhebliche Vorteile.

Der größte Vorteil besteht unabhängig von der Unternehmensgröße zweifellos darin, das Vertriebsmanagement mit einem zentralen System zu vereinfachen. So wird der Sales Funnel nicht über mehrere unterschiedliche Plattformen verwaltet, sondern an einem zentralen Ort.

Ein gutes Beispiel ist die Verwaltung von Produktinformationen. Mit einem Unified-Commerce-System müssen die Nutzer Produktinformationen wie Hauptfunktionen oder Preise nur einmal im System eingeben und sie können anschließend in allen Vertriebskanälen verwendet werden. 

Ein weiterer großer Vorteil liegt für KMU jedoch darin, dass Unified Commerce relativ einfach implementiert werden kann. Startups sind in der Regel einfacher strukturiert und haben weniger strikte Vorgangsweisen, sodass Unified Commerce oft deutlich schneller und einfacher umgesetzt werden kann als bei ihrer größeren Konkurrenz. 

Kleine Unternehmen vermeiden die enormen Veränderungen und Kosten, die es mit sich bringt, lang etablierte, umfassende Prozesse auf ein einheitliches System zu übertragen. Auch bei ihnen handelt es sich um ein großes Unterfangen, doch wenn weniger Kanäle verwaltet werden müssen, ist der Prozess von Anfang an leichter.

Die Vorteile und Nachteile von Unified Commerce

Haben Unified Commerce-Strategien Nachteile?

Auch wenn Unified Commerce für KMU und Startups hauptsächtlich Vorteile bietet, sollten einige Nachteile nicht außer Acht gelassen werden.

Ein wichtiger Faktor sind die nötigen Anfangsinvestitionen an Zeit und Geld. Unified Commerce kann langfristig viele Prozesse vereinfachen, doch die Implementierung erfordert anfangs einigen Aufwand.  

Wichtig ist auch: KMU können Verluste erleiden, wenn die von ihnen gewählte Plattform nicht richtig für ihren Verkaufstrichter optimiert wurde. 

Es gibt viele Systeme im Angebot und manche sind besser auf bestimmte Produkte und Verkäufe zugeschnitten als andere. Daher ist es unerlässlich, die infrage kommenden Anbieter von E-Commerce-Plattformen vor dem Kauf sorgfältig zu vergleichen. 

Unified Commerce vs. Omnichannel-Strategien

Unified Commerce wird im Einzelhandel manchmal mit Omnichannel-Strategien verwechselt. Die beiden Methoden unterscheiden sich jedoch deutlich.

Omnichannel-Strategien, von Gartner definiert als „nahtlose Integration digitaler und physischer Assets“, führen zwar ebenfalls die User Experience channelübergreifend in einer zentralen Customer Journey zusammen. 

Der große Unterschied liegt jedoch darin, dass Omnichannel-Handel in der Regel nicht eine einzige zentrale Plattform verwendet. Stattdessen werden oft mehrere Plattformen eingesetzt, um ein kohärentes Kundenerlebnis über mehrere Kanäle hinweg zu erreichen. 

Unified Commerce hingegen zentralisiert in der Regel sämtliche Kundendaten und Kanäle in einer einzigen Softwareplattform. So entsteht ein einheitliches Kundenerlebnis unabhängig vom Vertriebskanal, mit dem sie interagieren. Zusätzlich erhalten Unternehmen bessere Einblicke, da sie das Kundenengagement über alle verfügbaren Kanäle hinweg analysieren können.

Unified Commerce Definition

Was ist das wichtigste Fazit für KMU?

KMU können Unified Commerce-Strategien zu ihrem Vorteil nutzen und alle Kanäle von einem zentralen Ort aus verwalten. So nutzen alle Elemente des Verkaufstrichters dieselbe Softwareplattform und teilen die erfassten Daten.

Üblicherweise ist die Einrichtung von Unified Commerce für KMU einfacher als für Großunternehmen, sodass sie in kurzer Zeit von diesem Managementsystem profitieren können. 

Das Ziel dabei ist eine einheitliche und reibungslose Customer Journey in allen Kanälen, vom ersten Touchpoint bis hin zur Konversion. Nicht zuletzt erhalten Unternehmen genauere Informationen dazu, wie Verbraucher mit ihrer Marke interagieren. 

Wie geht es weiter? Wirf einen Blick auf unser E-Commerce-Software Verzeichnis, um das passende Tool zu finden.