Deinen eigenen Onlineshop aufbauen

Deinen eigenen Webshop erstellen

Du hast schon jahrelang darüber nachgedacht und jetzt hast du beschlossen, es tatsächlich umzusetzen. Du wirst deinen eigenen Onlineshop aufbauen mit dem Top-Produkt, für das du dich begeistern kannst. Tausende habe es dir vorgemacht, warum solltest du es nicht auch tun können? 

Du hast dein Produkt, deine Nische, dein Einkaufssystem und deine Versandplattform bereits festgelegt und möchtest am liebsten sofort mit dem Aufbau deiner Website loslegen, aber warte einen Moment! Einen Webshop zu eröffnen bedeutet nicht nur, eine Website zu entwickeln, sondern es gibt eine Reihe von Schritten, die du durchlaufen musst. Es ist nicht schwer, lies dir einfach diesen Schritt-für-Schritt-Plan durch und du hast deinen Shop im Handumdrehen in Betrieb genommen.

Die Pandemie verändert das Einkaufsverhalten

In einer Capterra Studie aus 2020 geht hervor, dass fast jeder Deutsche online shoppt: 95 % geben an, in diesem Jahr etwas online eingekauft zu haben. Durch die Krise steigt die Anzahl der monatlichen Online-Einkäufe etwas an und Produkte, die vorher im stationären Handel gekauft wurden, wurden zum ersten Mal online bestellt. 

Auf die Frage, ob die Befragten glauben, dass sich ihr Einkaufsverhalten durch die Krise geändert hat, antworten 46 % mit Ja. Unter diesen Teilnehmern:

  • Werden 23 % häufiger in Online-Shops einkaufen als vorher. 
  • 16 % werden Produkte online einkaufen, die sie zuvor in lokalen Geschäften gekauft haben.
  • 7 % werden es aufgrund des Infektionsrisikos vermeiden, in physische Geschäfte zu gehen.

Einige Branchen profitieren von der Krise. So bestellten 42 % der Konsumenten bestimmte Produkte zum ersten Mal während der Krise. Zu den meisten Erstbestellungen gehören:

  • Kleidung, Schuhe oder Sportausrüstung (16 %)
  • Lebensmittel (15 %)
  • Haushaltswaren oder -geräte (10 %)

Deinen eigenen Onlineshop aufbauen in sechs Schritten

  1. Registriere den Domainnamen deines Webshops
  2. Melde ein Gewerbe an
  3. Halte dich an die Gesetze und Vorschriften für den Online-Handel
  4. Wähle die richtige Webshop-Software
  5. Bestimme dein Branding
  6. Erstelle deine ersten Shop-Seiten

1. Registriere den Domainnamen deines Webshops

Ein Domainname ist die Internetadresse deines Webshops. Es empfiehlt sich, deinen Firmennamen als Domainnamen zu verwenden. Das ist gut für den Wiedererkennungswert und das Erscheinungsbild deines Shops. Wichtig ist, dass dein Domainname zu deinem Produkt und deiner Zielgruppe passt. 

Prüfe zunächst, ob dein Wunschname noch verfügbar ist. Dies kannst du bei den verschiedenen Domain-Providern tun, wie zum Beispiel Ionos by 1&1, Strato, United Domains, Google Domains etc. Überprüfe auch, ob bereits ein gleichnamiger Account in den sozialen Medien existiert. Google zudem den Namen, um sicherzugehen, dass er nicht mit negativen Assoziationen behaftet ist.

Wenn alles in Ordnung ist, registriere deine Domain über den Domain-Provider. Einige Domain-Anbieter bieten verschiedene Zusatzleistungen wie Hosting, Website-Erstellung und E-Mail-Dienste an. Die Kosten für eine Domain liegen im Durchschnitt bei etwa 10 Euro pro Jahr.

Bevor du deiner Kreativität freien Lauf lässt und mit der Gestaltung deines Webshops beginnst, denke kurz an den Teil nach dem Punkt. Welche TLD (Top Level Domain) wählst du für deine Domain? Konzentrierst du dich ausschließlich auf den deutschen Markt und reicht .de für dich aus, oder hast du internationale Pläne? Dann solltest du möglicherweise gleich eine generische Endung (gTLD) wie .com oder .org registrieren. Berücksichtige dabei, dass dein Ranking durch Geotargeting beeinflusst wird.

Wenn die gewünschte Domain frei ist bzw. du sie jemandem abkaufst, musst du Im Bestellprozess deine persönlichen Daten (Name, Vorname, Adresse, Telefon, E-Mail-Adresse und Zahlungsinformationen) angeben. Der Domainanbieter übermittelt die gewünschte Domain zusammen mit den Inhaberdaten an die Vergabestelle. Hierbei wird die Registrierung beauftragt. Sobald die Domain registriert ist, wird der Anbieter informiert, der anschließend dich informiert (dies kann zwischen wenigen Minuten bis zu mehrere Stunden dauern).

2. Melde ein Gewerbe an

Bevor du deinen Onlineshop eröffnest, musst du ein Gewerbe anmelden: Dafür schickst du das Formular zur Gewerbeanmeldung an das zuständige Gewerbeamt und beantragst den sogenannten Gewerbeschein. Das Gewerbeamt informiert normalerweise das Finanzamt, die Berufsgenossenschaft und die Kammer, dass du mit dem Onlineshop nun gewerblich aktiv bist.

3. Halte dich an die Gesetze und Vorschriften für den Online-Handel

Es gibt Regeln, die du mit deinem Webshop einhalten musst. Auf der einen Seite musst du dich mit DSGVO auseinandersetzen. Dieses europäische Datenschutzgesetz verpflichtet alle Unternehmer, Unternehmen und Organisationen, die personenbezogene Daten verarbeiten, dies nach bestimmten Regeln zu tun. Als Online-Händler benötigst du beispielsweise den Namen und die Adresse einer Person, um ein Produkt liefern zu können. Der Kunde muss daher über seine Datenschutzrechte aufgeklärt werden.

Dies tust du, indem du eine Datenschutzerklärung auf deiner Website veröffentlichst. So hat ein Kunde beispielsweise das Recht, die Daten, die du über ihn gespeichert hast, einzusehen, entfernen zu lassen oder zu ändern. In deiner Datenschutzerklärung informierst du den Kunden über diese und andere Rechte und gibst an, wie diese Rechte ausgeübt werden können. 

Tipp: Wenn du Zweifel hast, ob deine Website DSGVO-konform ist, gibt es Software, die den Status der DSGVO-Konformität prüft und einen Fahrplan zur Einhaltung der Vorschriften erstellt.

Andererseits gelten auch Vorschriften im Bereich des Online-Handels. So müssen Kunden zum Beispiel leicht feststellen können, welches Unternehmen sich hinter einer Website verbirgt. Außerdem müssen die Angaben zu deinem Unternehmen vollständig sein, d. h. Angaben wie unter anderem E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Name, Adresse, Ort, Umsatzsteueridentifikationsnummer, Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde und des Handelsregisters. Neben dem Namen deines Webshops sollte auch der Firmenname auf der Website stehen. Es ist ratsam, die Überschrift „Kontakt“ oder „Über uns“, in der diese Informationen erwähnt werden, oben auf jeder Seite zu belassen.

Des Weiteren bestehen Vorschriften über Preisangaben, Rückgabebedingungen (gesetzliche Widerrufsfrist von 14 Tagen) Impressum etc. Die IHK stellt Mustervertrage bereit, welche dir den Einstieg erleichtern. 

Dieses Video fasst die wichtigsten Onlineshop-Vorschriften zusammen:

Weiterhin gilt zu beachten, dass bestimmte Produkte eigenen Vorschriften unterliegen: So wird für den Handel mit Lebensmitteln eine Bescheinigung über die Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz gebraucht, für Elektronik ein Batterieentsorgungshinweis usw.

4. Wähle die richtige Webshop-Software

Nachdem alle administrativen Aufgaben erledigt sind, kannst du dich endlich an die eigentliche Arbeit machen: Deinen eigenen Webshop erstellen! Bevor du mit dem Vergleich verschiedener Anbieter beginnst, ist es wichtig, zunächst festzulegen, mit welcher Art von Plattform du arbeiten willst und ob du eine vorgefertigte gehostete Lösung, eine Open-Source-Webshop-Software oder eine von Grund auf selbst erstellte Website verwenden willst. Deine Wahl wird weitgehend von deinen IT-Kenntnissen abhängen. Dies sind die drei Möglichkeiten:

gehostete Software vs. Open Source Software

Wie wählst du die richtige Webshop-Software für deinen Shop aus?

Je nach Produkt musst du unter anderem auf folgende Punkte achten:

  • Benutzerfreundlichkeit.
  • Integrationen: Informiere dich im Voraus, ob die notwendigen Integrationen mit anderer Software, die du nutzen möchtest, bestehen, wie z. B. Versandplattformen und Zahlungssysteme oder Marktplätze.
  • Design: Beinhaltet sie die Art von Design, die du dir vorgestellt hast?
  • Monatliche oder jährliche Abonnementgebühren: Passt dieser Betrag zu deinem Budget?
  • Verfügbare Sprachen: Planst du eine internationale Expansion?
  • SEO-Freundlichkeit: Gibt es genügend Möglichkeiten, den Webshop SEO-freundlich zu gestalten?
  • Optimierung der mobilen Version deines Webshops: Verbraucher tätigen ihre Einkäufe zunehmend über ihre Handys oder Tablets, daher muss die mobile Version in Ordnung sein.
Tipp: Benutze die Liste der Webshop-Software auf Capterra, um die verschiedenen Optionen miteinander zu vergleichen und gegenüberzustellen. Lies die verifizierten Bewertungen, um zu erfahren, welche Erfahrungen andere geschäftliche Anwender mit der Software gemacht haben.

5. Bestimme dein Branding

Jetzt ist es endlich erlaubt! Du kannst dein Branding, die Ästhetik deiner Marke bestimmen. Es ist wichtig, zunächst die Käufer-Persona zu bestimmen und herausfinden, welche Art von Atmosphäre dein Shop ausstrahlen soll. Ist deine Marke schick? Oder ist sie cool und provokant? Wähle einige Adjektive, die deine Marke eindeutig beschreiben. Wähle eine Schriftart, die zu dieser Ausstrahlung passt. Entscheide dich für zwei oder drei Markenfarben, die sich in deinem Logo und im Design deines Webshops wiederfinden.

6. Erstelle deine ersten Shop-Seiten

Jetzt kannst du mit der Erstellung deiner ersten Webshop-Seiten beginnen! Wähle die Vorlage, die zur Ästhetik deines Webshops passt. Für eine moderne Gestaltung eignet sich ein weißer Hintergrund mit farbigen Akzenten. Verwende eine einzige Schriftart für die gesamte Website.

Du kannst mit einer Homepage und einer Produktseite, mit Links zu allen einzelnen Produktseiten, einer Kontaktseite, der Datenschutzerklärung und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen beginnen. Anschließend kannst du Links zu den von dir gewählten Zahlungssystemen sowie zu etwaigen Versandplattformen und Marktplätzen einrichten. 

Wie geht es weiter? Wirf einen Blick auf unser Onlineshop Software Verzeichnis, um das passende Tool zu finden.