
Das Content Marketing ist für kleine und mittlere Unternehmen schon seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil des Marketing-Mixes.
Qualitativ hochwertige strategische Inhalte sind in jeder Sales Funnel-Phase von großem Vorteil, egal ob es darum geht, potentielle Kund*innen mit Blogartikeln und Infografiken auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen oder ihnen mit durchdachten E-Mail- und Kundenbindungskampagnen beim Auswahl- und Kaufprozess zur Seite zu stehen.
Doch genau wenn man denkt, man habe endlich zur richtigen Content-Marketing-Strategie gefunden, kommen neue Technologien und Content-Marketing-Trends auf den Plan und ziehen einem den Boden unter den Füßen weg.
Man denke nur daran, wie das einfache Bestellen eines T-Shirts sich in den letzten Jahren durch den technologischen Wandel verändert hat: Bestellung und Bezahlung werden übers Smartphone erledigt (wer will, nutzt dafür sogar einfach die Sprachsteuerung) und selbst Otto hat den altehrwürdigen Katalog nun endgültig eingestellt.
Zweifellos hat das Unternehmensmarketing-Team von Otto seine Teams dazu angewiesen, ihre Content-Marketing-Strategien zu überdenken und zu überlegen, wie sich diese Technologien auf Kundenerlebnis und -bindung, Impulskäufe und alles andere auswirken.
Kleine Unternehmen haben auf genau dieselben Content-Marketing-Trends zu reagieren. Allerdings haben sie weniger Ressourcen als Großunternehmen, wenn es darum geht, mit neuen Technologien zu experimentieren. Nur wenige verfügen über ausreichend Zeit, Bandbreite und finanzielle Mittel, um mit allen Trends Schritt zu halten.
Gartner hat untersucht, welche Technologietrends sich disruptiv auf die Zukunft des Marketings auswirken könnten. In diesem Artikel soll es darum gehen, wie kleine Unternehmen sich diese Technologien am besten zunutze machen können. (Die gesamte Untersuchung steht Gartner-Kunden auf Englisch zur Verfügung.)
Die Technologietrends, mit denen KMU sich heute befassen sollten, betreffen sowohl das Verbraucherverhalten als auch Unternehmenstechnologien. Dabei geht es insbesondere um folgende Fragen:
- Wie verändern Sprachassistenten wie Siri und Alexa die Art und Weise, auf die Käufer*innen Produkte und Dienstleistungen suchen und auswählen?
- Wie verändern Datenanalysen die Best Practices bei der Persona-Erstellung?
Sprachassistenten verändern unser Suchverhalten
Hallo Alexa, was ist Audiomarketing?
Unsere Interaktionen mit der digitalen Welt erfolgten jahrzehntelang über Bildschirme und Tastaturen. Doch wie auch in Gartners Untersuchungen zu disruptiven Technologietrends deutlich wird, werden Sprachsteuerungssysteme und -assistenten wie Alexa von Amazon oder Siri von Apple immer häufiger eingesetzt.
Gartner zufolge nutzt bereits jeder fünfte Verbraucher in den USA, dem Vereinigten Königreich und Deutschland Sprachassistenten, davon mehr als ein Drittel mindestens einmal am Tag.
Je vertrauter wir mit sprachgesteuerten Assistenten und Transaktionen werden, desto häufiger nutzen wir diese in unseren digitalen Interaktionen und desto weniger sind wir von Bildschirmen abhängig.
Tipps für die Content-Marketing-Strategie:
Sprachassistenten werden immer selbstverständlicher auch bei Auswahl und Kauf von Produkten eingesetzt. Dementsprechend müssen Marketingprofis ihre existierenden visuell orientierten Kundeninteraktionen um sprach- und audiobasierte Kommunikation ergänzen.
Möchtest du dich näher mit dem Thema Audiomarketing beschäftigen? Nützliche Tipps findest du beispielsweise auf den Blogs von CMSWire (auf Englisch) und contentbird (deutsch).
Gesprochene Sprache gewinnt für Keywords an Bedeutung
Laut Gartner können sprachbasierte Suchanfragen mehr Details über die Motivation und Absichten der Nutzer*innen verraten, da sie häufiger als Fragen formuliert werden: Was, warum, wo, wann und wie? Kleine Unternehmen, die diese Daten erfassen und analysieren, gewinnen einen wahren Schatz an Einblicken in die Kundenbedürfnisse.
Es ist ganz einfach: Wenn du am Laptop sitzt und in der Nähe einen Kaffee trinken möchtest, tippst du vielleicht so etwas wie „Café in der Nähe“ in die Suchleiste.
Wenn du dich gerade auf einem Nachmittagsspaziergang befindest, könnte es sein, dass du stattdessen dein Smartphone nimmst und fragst: „Hallo Siri, wo bekomme ich jetzt eine Tasse Kaffee?“
Der Unterschied ist offensichtlich – zumindest für Googles Suchalgorithmen.
Die Investition in Content-Marketing-Software ermöglicht es Marketingteams, derartige SEO-Analysen durchzuführen und die Top-Keywords und -suchanfragen herauszufiltern, die Interessenten zu den eigenen digitalen Inhalten führen. So lässt sich nachverfolgen und voraussagen, wie Sprachassistenten SEO, Content Marketing und Kundeninteraktionen verändern.

SEO-Funktionen der Content-Marketing-Software SEMRush (
)Es gibt zahlreiche Untersuchungen dazu, wie Sprachsuche und Sprachassistenten organische Suchen, das Ranking und die Kategorisierung von Inhalten in Suchmaschinen verändern werden. Neil Patel hat sich in einem langen Artikel ausführlich damit beschäftigt, wie man Inhalte am besten für die Sprachsuche optimiert.
Doch auch wenn man nicht so sehr in die Tiefe gehen möchte, ist das Thema Sprachassistenz und SEO für KMU enorm relevant. Kleine und große Unternehmen können davon ausgehen, dass immer häufiger längere und gesprochene Suchanfragen getätigt werden.
Überlege dir beim Ausbau deiner SEO- und Content-Marketing-Strategie, wie deine Kund*innen über deine Branche, Produkte und Dienstleistungen sprechen.
Tipps für die Content-Marketing-Strategie: Investiere in Content-Marketing-Software mit SEO-Funktionen, damit du für SEO-Änderungen gewappnet bist, wenn Sprachassistenten immer mehr zum Alltag werden.
Data Mining und Analysen ändern unser Kommunikationsverhalten
Personalisiere deine Marketinginhalte bis ins Detail
Neue Technologien verändern nicht nur, wie wir online nach Dingen suchen, sondern auch, wie Unternehmen mit ihren Kund*innen kommunizieren. Je ausgereifter die Datenanalysen werden, desto stärker erwarten Verbraucher*innen ein personalisiertes Markenerlebnis.
Gartner beschreibt in seinen Untersuchungen zu disruptiven Technologietrends eine als „Atomic Content“ bezeichnete Marketingstrategie, bei der es um die Erstellung personalisierbarer, wiederverwendbarer kleiner Content-Elemente geht, die im Rahmen des Konzepts als „Atome“ bezeichnet werden.
Diese Elemente können anschließend zusammengefügt werden, um je nach Persona dynamische Videos, E-Mails, Webseiten und andere Marketingmaterialien zu erstellen.
Gartner erläutert: „Mit Atomic Content erkunden Marketingverantwortliche neue Arten der Content-Erstellung und -Bereitstellung. Die einzelnen Content-Elemente sind dabei die Bausteine eines effektiven, maßgeschneiderten Marketings und bieten zusammen einen leistungsstarken Katalysator für Kundenengagement und Resultate.“
Um die Atomic Content Strategie vollständig umzusetzen, müssen Unternehmen Echtzeit-Datenquellen aus einer Reihe von Marketing-Technologien integrieren und damit personalisierte Erlebnisse schaffen und messen. Vermutlich wird diese Technologie innerhalb der nächsten zehn Jahre vollständig ausgereift sein und in Marketing-Automatisierungssoftware integriert werden.

E-Mail-Marketing-Analyse in VerticalResponse (Quelle)
Bis dahin ist es ratsam, Marketing-Automatisierungssoftware in die eigene Marketingstrategie zu integrieren und sich mit ihren Funktionen vertraut zu machen, um mit den Content-Marketing-Trends Schritt zu halten, wenn KI zu neuen Veränderungen führt.
Marketingprofis sollten den Fokus auf Software legen, mit der sie Kundendaten erfassen und analysieren können, um das Kauferlebnis zu personalisieren.
Tipps für die Content-Marketing-Strategie: Die einzelnen Elemente (oder Atome) der Atomic Content-Strategie gibt es bereits in den heutigen Marketingtechnologien. Nutze die Berichterstellungs- und Analysefunktionen deiner Marketingsoftware voll aus, damit deine Kund*innen sich direkt angesprochen fühlen.
Mithilfe von Kundendaten stimmige Buyer Personas erstellen
Deine Kundendaten können beeinflussen, wie du Kunden-Personas entwickelst und kategorisierst.
Kunden-Personas – also fiktive Charakterisierungen typischer Zielkunden – werden anhand der Eigenschaften und Vorlieben bestimmter Käuferprofile erstellt. Sie bieten Unternehmen ein nützliches Bild von unterschiedlichen Kundentypen, die nach ihren Werten, Bedürfnissen und Zielen gruppiert werden.
Auch kleine Unternehmen sollten ihre Kundendaten nutzen, um detaillierte Buyer Personas zu erstellen. Die erfassten Daten sollten durchaus über einfache demografische Informationen hinausgehen: Diese sind zwar ein wichtiger Grundbaustein für Buyer Personas, aber genauso wichtig sind Verhaltens- und Transaktionsdaten sowie psychografische Informationen.
Die Persona „erwachsene Großstadtbewohnerin“ bietet Marketingfachleuten nicht gerade viele Anhaltspunkte für personalisierte Ansprachen. Detailreiche, auf einer soliden Datengrundlage erstellte Personas können aus sozialen Medien gewonnene Informationen umfassen (die Zielkundin interessiert sich für Sport und kocht gerne) und den Transaktionsverlauf berücksichtigen (unsere Städterin spricht gut auf den jährlichen Schlussverkauf an).
Tipps für die Content-Marketing-Strategie: Denk beim Erstellen von Personas über die Demografie hinaus und beziehe Kundenverhalten, Transaktionen und psychografische Daten mit ein.

Content-Marketing-Trends für kleine Unternehmen
Möchtest du die Vorteile von Content-Marketing-Software und ihren SEO-Funktionen für dein eigenes Unternehmen nutzen? In unserem umfassenden CMS-Softwareverzeichnis kannst du die verschiedenen Lösungen nach gewünschten Funktionen filtern, darunter auch SEO-Management.
Neue Technologien werden unsere gewohnten Interaktionsmuster weiter durcheinanderwirbeln und die Inhaber*innen kleiner Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Content-Marketing-Strategie entsprechend auszurichten.
Nicht jede aufstrebende Technologie bedeutet für jedes Unternehmen große Veränderungen, doch indem du herausfindest, welche Technologien dein Unternehmen betreffen und wie du sie priorisieren solltest, hast du schon einen guten Grundstein für ein positives Kundenerlebnis gelegt.